Prosopographische Frauenliste des christlichen Ostens

Buchstabe D

Name, Stand, christl. Profil u. Datierung östl. Herkunfts- oder Aufenthaltsort Erwähnung i. d. Literatur Jh. heutiges Land
Dabalitissa, Makrina,
Nonne in Trapezunt,
(1426 oder früher).
Trapezunt PLP 3, S. 1 15. Jh. Türkei
DABAMON, Barsanuphios, Epistemon, Eudemon, Eulogios (und Sophia),
B. entzieht sich der Bischofswahl, indem er zu den Brüdern Ep. und Eud. und ihrer Mutter S. flieht. Aufgrund einer Vision des B. bekennen sich alle vor dem heidnischen Statthalter zu Christus und erleiden unter den Kaisern Diocletian und Maximian zusammen mit der Witwe D. und dem Henker Eulog. das Martyrium, Heilige (Oägypt. 4.VI.),
(+ um 305).
Ägypten BS 4, Sp. 419f.
(BS 2, Sp. 971)
4. Jh. Ägypten
Dalassenē, Anna,
verh. mit Johannes Komnēnos, dem Bruder des Kaisers Isaak I., Mutter von Kaiser Alexios I., faktisch dessen Mitregentin, 1067 Nonne, Förderin und Gründerin von Klöstern, unterstützt 1081 Ernennung des Patriarchen Eustratius Garidas von Konstantinopel, wird 1086/87 von Papst Viktor III. gebeten, Heilig-Grab-Pilger von übermäßigen Abgaben zu befreien, laut armenischer Quellen am Lebensende eventuell Häretikerin,
(+ 1100/02).
oström. Reich Angold, Church and society, S. 45f., 238, 274f., 477
Beck, Kirche und theol. Lit., S. 227, 647
Hofmann, Brückenbauerinnen, S. 77
Hussey, Orthodox Church, S. 140, 142, 160f., 313
Nicol, Biographical Dict., S. 32
Ostrogorsky, Geschichte, S. 311
Oxford Dictionary 1, S. 578
11./12. Jh. Griechenland,
Türkei
Damaris,
der Apostel Paulus bekehrt D. laut der Legende zusammen mit Dionys in Athen zum Christentum, Heilige (O 4.X.),
(Mitte 1. Jh.).
Athen BS 4. Sp. 432f.
Schmoldt, S. 56
1. Jh. Griechenland
Damiane,
Verwandte des Kaisers Mauritius (582-602) und Mutter des Bischofs Athenogenes von Petra,
(Mitte 6. Jh.).
oström. Reich PLRE 3, 1, S. 384 6. Jh. Griechenland,
Türkei
DĀMLĀHAH, Sarūs, Hirmān, Bānūf und Bastāy,
die Mutter D. erleidet mit ihren Söhnen S., H., B. und Ba. unter den Kaisern Diocletian und Maximian in Asnā (=Latopolis) das Martyrium durch Enthauptung, Heilige (O 9./10.XII.), erw. im Syn. Alex.,
(+ um 305).
Asnā (= Latopolis) BS 4, Sp. 447 4. Jh. Ägypten
Dandara(h),
s. Dendera (Dandara(h), Dīdrā, Dindā, Nidrā).




Daphnē,
Tochter des Priesters und Paröken Georgios,
(1317).
Gomatu bei Hierissos PLP 3, S. 18 14. Jh. Griechenland
<Deblitzēnē>, Maria,
verh. mit Deblitzēnos Manouēl, erhält vom Docheiariukloster auf dem Athos ein Adelphaton,
(1404).
? PLP 3, S. 18 15. Jh. Griechenland?
Dēmētria,
Tochter des Priesters Johannes,
(1341).
Gomatu bei Hierissos PLP 3, S. 26 14. Jh. Griechenland
Dendera (Dandara(h), Dīdrā, Dindā, Nidrā),
die Mutter D. erleidet mit ihrem Sohn Apa Hūr und 85 Gefährten unter Kaiser Diocletian in Alexandrien das Martyrium. Nachdem ihr weiterer Sohn Abšāy vom Tod der beiden erfährt, eilt er von Antiochien aus zu ihren Gräbern nach Alexandrien, bekennt sich zu Christus und erleidet ebenfalls das Martyrium, Heilige (Oägypt. 23.VI.),
(+ um 305).
Alexandrien BS 1, Sp. 129
(BS 4, Sp. 567)
4. Jh. Ägypten
Dēo...,
verheiratet mit dem Priester Konstantin, Mutter des Priesters Georgios,
(1370 (?) oder früher).
oström. Reich PLP 3, S. 35 14. Jh. Griechenland,
Türkei
Dermokaïtissa (?) Asanina Palaiologina,
verh. mit Palaiologos, bestattet im Chorakloster, Konstantinopel,
(+ nach 1330).
Konstantinopel PLP 3, S. 23 14. Jh. Türkei
Desislava,
verh. mit dem Sebastokrator Kalojan, Lokalfürst von Bojana und dem Gebiet um Sredetz (Sofia), wird 1259 auf der Bojanakirche als Sebastokratorissa und Kirchenstifterin dargestellt,
(Mitte 13. Jh.).
Bojana,
Sredetz (Sofia)
LMA 3, Sp. 729 13. Jh. Bulgarien
Desislava,
verh. mit dem Fürsten Michael von Diokleia (= Duklja), Fürstin, erscheint 1189 in Dubrovnik mit adeligem Gefolge und dem Erzbischof Gregorius von Bar, beendet mit ihrer Flucht die Selbständigkeit von Diokleia,
(2. Hälfte 12. Jh.).
Diokleia
(= Duklja)
LMA 3, Sp. 729f. 12. Jh. Serbien
Dīdrā,
s. Dendera (Dandara(h), Dīdrā, Dindā, Nidrā).




Dinaq,
s. Narses, Bischof von Šahrquart, sein Jünger Josef und ihre Gefährten.




Dindā,
s. Dendera (Dandara(h), Dīdrā, Dindā, Nidrā).




Dionysia,
s. AMMONARIA, Dionysia, Merkuria und Ammonaria.




Diosorēnē, Xenē,
Grundbesitzerin in Aulakion bei Smyrna, verkauft dort Grund an das Lembiotissakloster,
(1276).
Aulakion bei Smyrna PLP 3, S. 50 13. Jh. Türkei
Diplobatatzina, Martha Palaiologina,
Nonne, vermacht dem Abt Galaktion der Kalamon- und Gerasimos-Laura am Jordan eine Handschrift,
(14. Jh.).
Palästina? PLP 3, S. 51 14. Jh. Israel?
Dominica 2,
von westlicher Herkunft, vielleicht Tochter des comes Narses und seiner Gattin Hesychia und damit Mitglied einer nach Konstantinopel übergesiedelten westlichen Senatorenfamilie, wahrscheinlich Inhaberin eines Amtes am kaiserlichen Hof, 590-597 Adressatin von Grüßen Papst Gregors des Großen, seit 597 Leiterin eines Konvents,
(um 590/97).
Konstantinopel PLRE 3, 1, S. 410 6. Jh. Türkei
Domitilla,
s. Flavia Domitilla.




Indes, DOMNA, Agapē und Theophil und 20000 Gefährten,
laut der Legende kommt D. als 12jähriges Mädchen und heidnische Priesterin an den Kaiserhof, bekehrt sich und wird von Bischof Kyrill von Nikomedien getauft, Märtyrerin unter Diocletian (ermordet in der Kirche bei der Feier des Weihnachtsfestes!),
(+ vor 303?).
Nikomedien BS 7, Sp. 792-704
(BS 1, Sp. 301)
4. Jh. Türkei
Domnika,
* Karthago, wird aufgrund des gemeinsamen Gedenktags irrtümlich mit Georg dem Chozibiten und Ämilian in Verbindung gebracht, begibt sich mit einigen Gefährtinnen nach Konstantinopel, wird dort von Bischof Nektarios (381-397) getauft, führt ein Einsiedlerinnenleben, Wundertäterin, Heilige (O 8.I.), im westl. Mart. erst ab Ende 16. Jh.,
(2. Hälfte 4. Jh.).
Konstantinopel BBKL 14, Sp. 942
BS 4, Sp. 762
4. Jh. Türkei
Domnica,
verh. mit Kaiser Valens (364-378), wird von Sozomenos, Historia ecclesiastica und Theodoret, Historia ecclesiastica als Arianerin charakterisiert, die ihren Mann in diesem Sinne beeinflußt,
(2. Hälfte 4. Jh.).
oström. Reich Jensen, S. 94, 99, 492
PLRE 1, S. 265
4. Jh. Griechenland,
Türkei
Claudios, Asterios, Neon, DOMNINA und Theonilla (Neonilla),
erleiden unter Kaiser Diocletian in Aegaea (= laut Syn. Const. Laranda) in Lykien das Martyrium, Heilige (W 23.VIII. - O 30.X.), erw. im Mart. Hier.,
(+ 285?, um 305).
Aegaea
(= Laranda)
BS 4, Sp. 18 3./4.Jh. Türkei
Domnina,
aus reicher Familie, baute sich Einsiedelei im Garten des Familienanwesens, Jungfrau, Asketin, Heilige (O 1.III.), erw. bei Theodoret von Kyros, (+ ca. 466),
(+ ?).
West-Syrien BS 4, Sp. 763
Jensen, S. 112
5. Jh.? Türkei
Domnina,
stirbt unter Kaiser Diocletian zu Anazarbus in Zilizien an den Folgen der Foltern den Märtyrertod, Heilige (W - O 12.X.),
(+ um 305).
Anazarbus / Zilizien BS 4, Sp. 762f. 4. Jh. Türkei
Domnina,
s. AGAPE, Castula und Domnina;
BERENIKE, Prosdoke und Domnina.




Dorothea von Cäsarea,
laut einer legendären, nur lateinisch überlieferten Passio zeichnet sie sich durch Caritas und Weisheit aus, erleidet unter Kaiser Diocletian in Cäsarea / Kappadokien das Martyrium und bekehrt dabei den Gerichtsschreiber Theophil, Heilige (W 6.II.), erw. im Mart. Hier.,
(+ um 305).
Cäsarea /
Kappadokien
BBKL 1, Sp. 1362
BS 4, Sp. 820-826
LThK 33, Sp. 346f.
4. Jh. Türkei
Dorothea,
laut Eusebius, Historia ecclesiastica eine vornehme, reiche, aber anonyme Christin, unter Kaiser Maximinus Daja (305-313) nach Vermögenskonfiskation aus Alexandrien verbannt, von Rufin, Historia ecclesiastica als Gott geweihte Jungfrau namens D. bezeichnet, vielleicht liegt eine Verwechslung mit Dorothea von Cäsarea vor, Heilige (W 6.II.), nur in einigen Mart.,
(Anfang 4. Jh.).
Alexandrien BS 4, Sp. 816
LThK 33, Sp. 346f.
PLRE 1, S. 269
4. Jh. Ägypten
Doukaina, Anna (Arētē),
Angehörige des Hauses Doukas, wohl Verwandte des Komnēnenhauses, 1141/43 verh. mit Prinz Boris von Ungarn, Mutter, wird als Arētē Nonne,
(Mitte 12. Jh.).
oström. Reich Kerbl, S. 76-88
Tinnefeld, S. 26
12. Jh. Griechenland,
Türkei
Doukaina, Euphrosynē Bale<anē>(?),
Nonne mit Namen Eugenia in Konstantinopel,
(Anfang 14. Jh.?).
Konstantinopel PLP 3, S. 64 14. Jh.? Türkei
Doukaina, Hypomonē Komnēnē,
vor 1259 verh. mit dem Herrscher von Thessalien Angelos Johannes I. Doukas Komnēnos, Mutter mehrerer Kinder, errichtet das Lykusadakloster bei Phanarion / Thessalien, ab 1289 Nonne,
(um 1259/89).
Thessalien PLP 3, S. 65 13. Jh. Griechenland
Doukaina, Irene,
* um 1066, Tochter von Andronikos Doukas und Maria von Bulgarien, verh. mit Kaiser Alexios I., 1081 oström. Kaiserin, Mutter, wird 1118 nach dem Tod ihres Mannes und einem Machtwechsel gezwungen, Nonne zu werden, bekannt für ihre caritativen Werke, korrespondiert mit Poeten, hat theologische Interessen,
(+ 1123).
oström. Reich Angold, Church and society, S. 163, 274-276, 288, 295, 303f., 306, 307, 313, 335f., 373
Beck, Kirche u. theol. Lit., S. 647
Hussey, Orthodox Church, S. 140, 142, 313, 344, 347f.
Nicol, Biographical Dict., S. 35
Ostrogorsky, Geschichte, S. 296, 317
Oxford Dictionary 2, S. 1009, 1018
12. Jh. Türkei
Doukaina, Theodora von Arta,
Tochter des Petraliphas Johannes und der Helene, verh. um 1231 mit dem Despoten Angelos Michaēl II. Doukas Komnēnos von Arta, Mutter mehrerer Kinder, gründet das Georgioskloster und das Pantanassakloster in Arta, Heilige (O 11.III.),
(+ nach 1270).
Arta/
Thessalien
Beck, Kirche und theol. Lit., S. 223, 677
Oxford Dictionary 3, S. 2038
PLP 3, S. 64f.
13. Jh. Griechenland
Doukaina, Zōē (Klostername: Anna),
verh. mit Adrian, dem Bruder von Kaiser Alexios I., wird Nonne, ihr Mann Mönch in von ihm gegründeten Kloster,
(Ende 11. Jh.).
Konstantinopel Angold, Church and society, S. 274, 304 11./12. Jh. Türkei
Dragaš,Theodora-Eudokia,
Schwester von Stephan Uroš IV. Dušan, verh., Mutter des serbischen Herrschers, beschenkt gemeinsam mit ihren Söhnen Klöster, z. B. Athos,
(2. Hälfte 14. Jh.).
Makedonien Oxford Dictionary 1, S. 505 14. Jh. Makedonien,
Serbien
Dragases (Dragaš), Helenē,
s. Palaiologina, Helenē.




Dragotinē Maria,
Grundbesitzerin bei Serrhai, verkauft Besitz an das Chilandarkloster auf dem Athos,
(1323-1326).
bei Serrhai PLP 3, S. 75 14. Jh. Griechenland
Drakon<to?> Ephrosynē,
Nonne in Nordwest-Kreta,
(+ 1271-1280).
Nordwest-Kreta PLP 3, S. 77 13. Jh. Griechenland
Droseria,
cubicularia am oström. Kaiserhof, die von Kyrill von Alexandrien bestochen wird, um seine Interessen auf dem Konzil von Ephesus zu unterstützen,
(um 431).
oström. Reich PLRE 2, S. 381 5. Jh. Griechenland,
Türkei
Drosis (Drusilla, Drusina) und Gefährtinnen,
legendäre Tochter Kaiser Trajans, die mit Gefährtinnen in Antiochien in Syrien das Martyrium erleidet. Dort ist ihr Kult erstmals im 4. Jh. nachweisbar, Heilige (W 14.XII. - O 22.III./22.IX.), erw. im Mart. Hier.,
(+ ?).
Antiochien /
Syrien
BS 4, Sp. 840f.
(BS 1, Sp. 1267)
? Türkei
Drusilla,
Tochter von Herodes Agrippa I., Frau des Prokurators Felix, hört zusammen mit ihm, was der Apostel Paulus über den christlichen Glauben berichtet,
(Mitte 1. Jh.).
Cäsarea /
Palästina
Schmoldt, S. 61 1. Jh. Israel
Drusilla,
s. Drosis (Drusilla, Drusina) und Gefährtinnen.




Drusina,
s. Drosis (Drusilla, Drusina) und Gefährtinnen.




Dukaina,
s. Palaiologina, Maria Dukaina;
Petzikopoulina, Maria Dukaina.