Lizenzkontrolle an der Kath. Unversität Eichstätt

P. Kahoun


             

Noch vor kurzem fand die Lizenzkontrolle diverser Software an der Kath. Universität Eichstätt mittels eines im Rechenzentrum entwickelten Programms statt, welches sich auf NOVELL-Semaphore stützt. Dieses Programm deckte zunächst die Bedürfnisse der Lizenzkontrolle allerdings mit zwei Nachteilen. Einmal war keine ausreichende Lizenzkontrolle unter MS-Windows zu erreichen, da mit diesem Programm nicht mehrere Dateien gleichzeitig überwacht werden konnten. Zweitens belegte dieses Programm ca. 25 kByte Hauptspeicher, was dazu führte, daß manche Applikationen, die etliche Treiber geladen haben müssen, nicht mehr ausreichend Hauptspeicher zur Verfügung hatten und somit lizenzrechtlich nicht ausreichend geschützt werden konnten.

Diese Situation führte dazu, daß nach einem Produkt Ausschau gehalten wurde, welches die oben angesprochenen Nachteile nicht aufweist. Die Wahl fiel auf das Produkt SOFTRACK (V 2.1) der Firma ON Technology Corporation.

Dieses Produkt belegt keinen Hauptspeicher in der aufrufenden Station (PC), da die Lizenzkontrolle über Bindery-Einträge direkt auf dem NOVELL-Fileserver (NWFS) verwaltet wird. Ferner ist es in der Lage, Software für mehrere Betriebssysteme (MS-DOS, MS-Windows, OS/2 und MAC's) lizenzrechtlich zu verwalten. Die Flexibilität geht aber noch weiter. Es ist möglich, unter einem Namen mehrere Software-Aufrufe, auch verschiedener Betriebssysteme, zu vereinen, so daß sich z.B. Campuslizenzen, die sich über mehrere Betriebssysteme und (oder) mehrere Versionen erstrecken, kontrollieren lassen. Es besteht auch die Möglichkeit Software-Aufrufe nur auf bestimmte Benutzer oder Benutzergruppen zu beschränken, so daß z.B. ein Lehrstuhl, der an einer Campuslizenz mit nur n Lizenzen beteiligt ist, auch nur diese n Lizenzen benutzen darf und die zentrale Softwareverwaltung erhalten bleibt.

Unterstützt werden auch sogenannte ''Globale Lizenzen'', das heißt Lizenzen einer Software, die sich über mehrere Fileserver erstreckt, also Software, die von verschiedenen Fileservern aufgerufen werden kann.

Eine weitere interessante Möglichkeit besteht darin, eine Lizenz für einen Benutzer reservieren zu können und das für eine einstellbare Zeitspanne. Anders ausgedrückt: wenn alle Lizenzen einer Software belegt sind und ein weiterer Benutzer probiert, diese Software aufzurufen, bekommt er eine Nachricht, daß er in eine Warteschlange aufgenommen wurde. Nachdem eine Lizenz freigegeben wurde, erhält er eine Nachricht, in der er darauf hingewiesen wird, daß für die voreingestellte Zeitspanne eine Lizenz für ihn reserviert wurde. Für diesen Zeitraum steht dann eine Lizenz für diesen Benutzer auf jeden Fall zur Verfügung.

Lizenzen können auch mit einem Paßwort geschützt werden, so daß der Aufruf einer Software, die mit einer solchen Lizenzkontrolle versehen ist, nur nach der Eingabe eines Paßwortes möglich ist. Dies ist z.B. sinnvoll, wenn eine Software einem Benutzerkreis zur Verfügung gestellt werden soll, der nicht in einer NOVELL-Gruppe zusammengefaßt ist. Das Paßwort wird dann nur diesem Benutzerkreis bekannt gemacht.

Zusammenfassend wird dieses Produkt weitgehend den Bedürfnissen einer soliden Lizenzkontrolle gerecht. Allerdings sollte ein Problem nicht unterschätzt werden; die Koppelung der Belegung einer Lizenz an die Benutzerkennung in der Bindery weist folgende Nachteile auf: Wenn ein Rechner, der eine Lizenz belegt, abstürzt, bleibt diese Lizenz so lange belegt, bis die Verbindung zu dem abgestürzten Rechner als nicht mehr gültig erkannt wird. Bei einer ''Erkennungsdauer'' von ca. 15 Minuten gibt es in dieser Richtung sicher noch Verbesserungsbedarf.


Ansprechpartner im URZ:

Peter Kahoun            Zimmer Ei: eO-107    CEO-Mail: kahoun 
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Alexander Kaltenbacher  Zimmer  In: AS-303   CEO-Mail: kaltenbacher
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