Multimedia-Ausstattung von Hörsälen und PC-Pools

P. Ihrler


Nachdem die neuen Medien mit computergestützter Präsentation, Audio und Video in immer stärkerem Maße auch in Vorlesungen und Seminaren Einzug halten, war es an der Zeit, in den wichtigsten Hörsälen unserer Universität die Voraussetzungen für eine bequeme Integration dieser Hilfsmittel in die Lehre zu schaffen. Vorrangiges Ziel dabei war es, durch die Auswahl und Kombination von Datenprojektoren, Verstärkern, Mikrofonen, digitalen Videokameras, etc. eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Nutzungsszenarien (Abspielen analoger und digitaler Videos, Darstellung computergestützter Präsentationsgraphiken, Durchführen von räumlich verteilten Seminaren mit Videokonferenz-Unterstützung, Übertragung von Vorlesungen zwischen den Hochschulstandorten Eichstätt und Ingolstadt, etc.) zu ermöglichen. Dabei sollte die Bereitstellung der erforderlichen Anschlüsse in der Weise erfolgen, dass der notwendige Vorbereitungs- und Installationsaufwand möglichst gering gehalten wird.

Welche Multimedia-Ausstattung mit finanzieller Unterstützung durch Sondermittel des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst in verschiedenen Hörsälen in den vergangenen Wochen installiert werden konnte, soll nachstehend im Detail beschrieben werden.

Eine besondere Eigenschaft von Videoprojektoren ist, dass es viele Begriffe dafür gibt. Videokanone war der treffende Ausdruck für die inzwischen veralteten Mammut-Geräte, wie sie bis vor kurzem noch in Ingolstadt installiert waren. Beamer ist das aus dem Englischen entliehene Wort. Datenprojektor oder -beamer trifft mehr die Eigenschaft, den Computerbildschirm an die Leinwand zu bringen. LCD- oder DLP-Projektor beschreibt mehr die Technologie, die in den Geräten selber steckt. Videoprojektor oder -beamer betont eher, dass beliebige Videosignale an die Leinwand gebracht werden können, wie von Fernsehern, Videorecordern, DVD-Recordern, Kameras, Camcordern, Dokumentenkameras (Visualizers), Videokonferenzsystemen. Vielleicht ist daher der Ausdruck Multimedia-Projektor am treffendsten.

Um nicht nur das Bild an die Wand, sondern auch den Ton von Computer, Videorecorder etc. an die Ohren des Auditoriums zu bringen, wurden Lautsprecheranlagen installiert bzw. modernisiert.

Bislang wurden vier Ausstattungsvarianten für die Multimedia-Ausstattung von Hörsälen und PC-Pools realisiert:

Typ 1: Hörsäle mit einem Projektor

Diese Ausstattung ist ausreichend für Vorlesungen und Seminare, in denen der Computerbildschirm, in der Regel wird es das Display eines Notebooks sein, an die Wand projiziert und gegebenenfalls der PC-Ton auf die Lautsprecher übertragen wird. Der Dozent kommt mit seinem Notebook und steckt den am Pult liegenden Stecker in die VGA-Buchse, schaltet per Fernbedienung den an der Decke befindlichen, auf stand-by stehenden Projektor ein. Je nach Notebook muss noch eine Tastenkombination gedrückt werden (z. B. FN   F4 ) und das Bild erscheint nach der Aufheizdauer des Projektors an der Wand. Für die Übertragung der Audioausgabe des PCs auf Lautsprecher liegt ein weiteres Kabel bereit, das in die Audiobuchse des Notebooks gesteckt wird.

Bislang wurden folgende Räume in dieser Weise ausgestattet: ASGH, ASNB-Z01, ASNB-Z101 und ASNB-Z201 (alle in Ingolstadt).

Typ 2: Hörsäle mit zwei Projektoren

Diese Hörsäle stellen gegenüber den Hörsälen vom Typ 1 zusätzlich noch einen zweiten Projektor mit Leinwand für eine weitere Anwendung zur Verfügung. In erster Linie wurde hier an die Videoübertragung an andere Standorte, insbesondere auch zwischen Ingolstadt und Eichstätt gedacht. Die dafür notwendigen Codecs müssen noch angeschafft werden. Eine Kamera ist dafür bereits fest installiert, eine weitere mit Stativ kann vom Rechenzentrum in Eichstätt ausgeliehen werden. Es kann jedoch auch die Videoausgabe von Videorecorder oder Dokumentenkamera (s. Typ 4 ) an die Wand projiziert werden.

Es wurden bisher zwei Hörsäle in dieser Weise ausgestattet: KGI-A201 in Eichstätt und ASNB-Z301 in Ingolstadt.

Projektion im Hörsaal KGI-A201, auf der rechten Leinwand ist ein Metallkäfig zu sehen, der die beiden Projektoren beinhaltet

Typ 3: PC-Pools

Zur Durchführung von Kursen in den PC-Pools steht ein Projektor zur Verfügung, der entweder mit einem der vorhandenen Pool-PCs ( Dozenten-PC ) oder mit einem mitgebrachten Computer verwendet werden kann. Ebenso steht eine Lautsprecheranlage zur Verfügung.

Der Raum eO-001 im Rechenzentrum stellt zusätzlich Möglichkeiten zur Projektion von weiteren Videosignalen (Videorecorder und Dokumentenkameras ...) zur Verfügung.

Die Besonderheit im Raum eO-112 ist, dass auf ein computerbasiertes Whiteboard (sog. Smartboard) projiziert wird, was praktisch einem riesigen Touchscreen gleichkommt. Der Dozent muss nicht mehr am PC arbeiten, sondern kann an der Tafel die Menüs mit seinem Finger anklicken , mit Stiften virtuell auf die Tafel schreiben und das Ganze sogar abspeichern, um es z. B. als Lehrmaterial ins Internet zu stellen. Diese und weitere Möglichkeiten werden unter http://www.smarttech.com beschrieben; das Benutzerhandbuch finden Sie unter http://www.ku-eichstaett.de/Rechenzentrum/ausstattung/mm_labor.

Pult mit den Anschlüssen für das Notebook, Audioanlage etc.

Typ 4: Medien-Seminarraum

Um die Eigenschaften eines Seminarraums mit gutem Sichtkontakt und freier Sitz- und Tischanordnung mit denen eines PC-Pools zu kombinieren, wurde im Hörsaal KGI-A305 ein Medien-Seminarraum eingerichtet. Die 7 PCs für die Studenten stehen am Rand des Raumes, so dass in der Mitte nach wie vor Seminarraum-Atmosphäre herrscht. Die Studenten verstecken sich also nur hinter dem PC, wenn daran auch gearbeitet wird. Dem Dozenten stehen zwei Projektoren zur Verfügung, einer zur Projektion des Dozenten-PCs auf ein Smartboard (s. Typ 3 ), ein zweiter zur Projektion einer Dokumentenkamera auf eine Leinwand.

Smartboard und einer der beiden Projektoren an der Decke im Hörsaal KGI-A305

Die Standardanwendung der Dokumentenkamera wird wohl folgende sein: Sie möchten als Vortragender ein Blatt Papier oder eine Buchseite an die Wand projizieren. Ein Kopieren auf Folie und die Benutzung eines Tageslichtprojektors oder das Einscannen auf PC erübrigt sich. Sie benutzen die Dokumentenkamera zusammen mit dem Video-Projektor wie einen Tageslichtprojektor. Eine Dokumentenkamera, auch Visualizer  genannt, ist aber auch für Videokonferenzen ein ausgezeichnetes Instrument zum Zeigen von Dokumenten und drei-dimensionalen Gegenständen. Der Visualizer ist portabel und kann bei Bedarf auch anderswo benutzt werden. Mehr Informationen zu dem beschafften Modell Wolfvision VZ-8 finden Sie unter http://www.wolfvision.com. Leider steht kein Online-Handbuch zur Verfügung.

Abb : Dokumentenkamera

Abhängig von der Größe und den Lichtverhältnissen, unabhängig vom Typ der einzelnen Räume wurden drei verschiedene Modelle von Projektoren eingesetzt. Für kleine Räume kam der ASK Proxima C105 zum Einsatz, für mittlere Räume der NEC MT1050 und für große Säle der NEC GT1150. Alle Modelle unterstützen eine Auflösung von SXGA, d.h. 1024 x768 Pixel. Diese Auflösung soll bei der PC-Einstellung nicht überschritten werden. Außerdem wäre die Projektion bei einer höheren Auflösung kaum noch lesbar.

Die Arbeiten an den oben aufgeführten Räumen sind im Wesentlichen abgeschlossen und die Projektoren können benutzt werden. Es fehlen zum Teil noch die Anschlüsse an das Datennetz, vor allem direkt vom Pult aus. Es muss vor Anschluss eines Notebooks an das Uni-Netz ohnehin zuerst im Rechenzentrum ein Zugang beantragt werden. Desweiteren müssen noch die PCs im Raum KGI-A305 aufgebaut werden.

Einige Praxis-Tipps:


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