Sicherer Zugriff auf Server mit Secure Shell (SSH)

Dr. W.A. Slaby


Ein erfolgreicher Hacker-Einbruch in einen unserer Unix-Server hat es wieder einmal deutlich vor Augen geführt: Der IT-Sicherheit muss in unserer Universität ein wesentlich höherer Stellenwert eingeräumt werden. Dazu müssen die längst überfällige Etablierung eines IT-Sicherheitsmanagement-Teams sowie die Erstellung eines IT-Sicherheitskonzepts zielstrebig vorangetrieben werden.

Als Sofortmaßnahme zur signifikanten Erhöhung der IT-Sicherheit werden auf den Unix-Rechnern des Universitätsrechenzentrums die Server für telnet und die Berkeley-Remote-Dienste rlogin, rsh, rcp ab sofort nicht mehr zur Verfügung stehen. Auch die Benutzung von ftp muss aus denselben Gründen eingeschränkt werden. Allerdings werden diese Dienste auch weiterhin von Arbeitsplatzrechnern unserer Universität aus auf externen Rechnern nutzbar sein, sofern sie dort angeboten werden. Als Ersatz für diese Dienste steht am Universitätsrechenzentrum das Software-Paket Secure Shell (SSH) zur Verfügung.

Mit freundlicher Genehmigung des Leibniz-Rechenzentrums München drucken wir nachstehend einen (auf unsere lokalen Gegebenheiten leicht angepassten) Beitrag zu diesem Thema von Ernst Bötsch und Petra Eilfeld in den LRZ-Mitteilungen August 2000 ab.

Warum gibt es überhaupt ein Problem?

Bei der Nutzung von entfernten Rechnern ("Remote-Rechner") haben sich in der Vergangenheit folgende Kommandos weitgehend durchgesetzt:

Alle diese Kommandos weisen jedoch gravierende Sicherheitsmängel auf, die auf gar keinen Fall mehr ignoriert werden sollten:

Was kann ein Angreifer mit Ihrer Kennung und Ihrem Passwort anfangen?

Wenn ein Angreifer Ihre Kennung und Ihr Passwort abgefangen hat, kann er sich für Sie ausgeben ! Das bedeutet, dass nicht nur Rechner sondern auch andere Personen glauben, dass sie mit Ihnen kommunizieren. Folgende Fälle sind z.B. in der Praxis schon öfter aufgetreten:

Schützen Sie also Ihre Kennung und Ihr Passwort im eigenen Interesse so gut wie möglich, d.h. gehen Sie damit so sorgfältig um wie z.B. mit Ihrer Scheckkarte.

Wie können Sie auf sichere Weise kommunizieren?

Als Ersatz für telnet und die Berkeley-Remote-Dienste bietet das Universitätsrechenzentrum das Software-Paket "Secure Shell"(SSH) an, das ab sofort ausschließlich zur Verfügung stehen wird.

Die SSH-Kommandos ermöglichen einen (nahezu) transparenten Ersatz der entsprechenden unsicheren Kommandos. Sie müssen also kaum umdenken und nur unwesentlich dazu lernen. Auch in Skripten können die entsprechenden Kommandos i.a. mit wenig Aufwand problemlos ersetzt werden. Dabei werden alle oben aufgeführten gravierenden Sicherheitsprobleme beseitigt:

Die Deaktivierung von 'telnet' und den Berkeley-Remote-Diensten ist aber nur der erste Schritt. Vergleichbare Sicherheitsprobleme gibt es nämlich auch bei ftp und den E-Mail-Protokollen POP und IMAP. Um auf diese Dienste verzichten zu können, müssen allerdings noch umfangreiche Voraussetzungen geschaffen werden. Wir werden Sie rechtzeitig informieren, sobald dies geschehen soll.

Was werden wir konkret tun?

Ab sofort wird sich für Sie Folgendes ändern:

Woher bekommen Sie SSH?

Das Universitätsrechenzentrum setzt zur Zeit auf seinen Unix-Servern OpenSSH in der Version 2.9p2 ein. Während bei der aktuellen SuSE-Distribution von Linux ein SSH2-Client enthalten ist, müssen Sie unter WindowsNT oder Windows2000 den SSH2-Client gesondert installieren. Durch Vermittlung des DFN-Vereins können wir Ihnen einen für den Einsatz in der Universität kostenfreien SSH2-Client der Firma F-Secure anbieten, der auf unseren NetWare-Servern im Verzeichnis i:\archiv\winnt\ssh bereitsteht. Eine ausführliche Installations- und Konfigurationsanleitung steht auf unserer Website www.ku-eichstaett.de/urz/install/ zur Verfügung.

Damit Sie bei der ersten Kontaktaufnahme zum Compute-Server, Mail-Server oder WWW-Server sicher sein können, dass Ihnen dabei kein fremder Rechner eine falsche Identität vorgaukelt und sich als unser Compute-, Mail- oder WWW-Server ausgibt, veröffentlichen wir nachstehend die Fingerprints dieser Server:

Weiterführende Informationen

Auf der Webseite des Leibniz-Rechenzentrums München    http://www.lrz-muenchen.de/services/security/ finden Sie u.a. Informationen zu folgenden Themen:


Ansprechpartner im URZ:Zimmer: Telefon: PMail:
Bernhard Brandel IN: HB-201 -1888bernhard.brandel
Dr. Wolfgang A. Slaby EI: eO-109a -1214/-1462/-1670wolfgang.slaby